Meine „Mitnehmsel“ vom Agile Coach Camp 2018
Vom 22.-24.06.2018 war ich auf dem Agile Coach Camp (#accde18). Für mich war das Wochenende nicht nur ein OpenSpace im klassischen Sinne, sondern auch eine „Open Wundertüte“ – denn ich wusste vorher nicht, was mich erwartet. Und ich bin vollbepackt nach Hause gefahren. Hier ein paar meiner persönlichen Highlights…
Improv as a pre-event – warming up by going beyond
Mit lustigen und ernsten Übungen aus dem Improvisations-Theater gab es ein intensives Kennenlernen. Und über Gruppen-Dynamik habe ich auch gleich noch etwas lernen können. Danke an Leonie und Dörte für euren Enthusiasmus!
Mein „Mitnehmsel“: Lernen fängt oft erst dann an, wenn der Spaß aufhört. Aber es geht schneller, wenn man vorher eine gute Lernbasis geschaffen hat. Zum Beispiel über Spaß. Teambuilding schafft Offenheit, wärmt den Lernmuskel auf und erzeugt psychologische Sicherheit. … und die wird in einer komplexen Welt immer wichtiger.
Mein persönlicher Ein-Aus-Knopf: die Atmung.
In einer viel zu kurzen Session habe ich einige tolle Entspannungsimpulse bekommen. Dass man so schnell einen überzeugenden Einblick in progressive Muskelentspannung vermitteln kann, hätte ich vorher nicht gedacht ;-) Danke Katrin
Mein „Mitnehmsel“: Mindfulness baut neuronale Angstsysteme in der Amygdala ab: fünf Minuten pro Tag reichen schon. Mit dem Wissens-Bit konnte ich dann gleich in der nächsten Session anknüpfen.
Holding Space: für sich – für andere – für die Situation
Das Wortspiel „presence – pre-sense“ drückt es ganz schön aus, dass wir nur offen für die Wahrnehmung des Moments sind, wenn wir präsent sind. Für mich heißt das auch: be now-here or you are no-where. Wir müssen tapfer genug sein, zu reflektieren, auch mal gelangweilt zu sein (durch Muße der Muse Gelegenheit geben), zu verlangsamen – damit wir zukünftig beschleunigen können, undzwar in die richtige Richtung. Björn hat uns mit persönlichen Beispielen den Raum geschaffen, zu dem Thema konstruktiv zu sinnieren. Thanks!
Mein „Mitnehmsel“: ALI hilft immer ;-) Atmen, Lächeln, Innehalten
Dankbarkeit – tut uns allen gut!
Armin hat ein paar coole Wege parat gehabt, Dankbarkeit und Wertschätzung heimlich und ganz offiziell in die (agile) Arbeit einfließen zu lassen. Den Grüffelo fand ich besonders schön: ein Dankes-Wanderpokal, der dazu anregt, mal nachzufragen und dann aber auch weiter gegeben werden will. … ähm, Armin, hatte ich schon Danke gesagt? ;-)
Mein „Mitnehmsel“: Dankbarkeit erweitert das Blickfeld – mental und auch „in echt“, also, visuell und physiologisch. Finde ich krass.
Das Cynefin-Modell – (m)eine Simulation mit Lego
Das Modell beschäftigt mich gerade sehr – daher war es eine günstige Gelegenheit, ein Spiel von agile42 mit einer Truppe von agilen Denkern auszuprobieren. Das Feedback war super hilfreich! Und es war einfach nett, ein solches Tool mit konstruktiven KollegInnen auszuprobieren.
Mein „Mitnehmsel“: für Menschen, die eh schon sehr agil ticken, kann der Grad der Komplexität ruhig noch etwas höher geschraubt werden!
Create a better world – beyond the agile bubble.
Inspirierend fand ich vor allem, wie aktiv manche aus der Runde schon im Bereich der Pro Bono Arbeit unterwegs sind! Danke Armin, dass du die Idee für die Session gleich aufgegriffen hast. Und Thomas hat im Anschluss gleich einen Channel angelegt in der AgileCoachingGroup Workspace auf Slack: #createabetterworld. Thanks Thomas!
Mein „Mitnehmsel“: es gibt so etwas wie Edu Scrum – hach ich bin ja noch so ahnungslos! Da werde ich auf jeden Fall mal tiefer einsteigen!
Defusing Bombs – wie Teams komplexe Situationen entschärfen
Das Setting ist pfiffig ausgeknobelt: in diesem Spiel muss ein Team an der Basis einem Spieler „an der Front“ helfen, eine Bombe zu entschärfen. Eine ziemlich kniffelige Angelegenheit – und das unter Zeitdruck. Also eine klassische komplexe Situation (siehe Cynefin!) da keiner vorher weiß, was kommt. Spannend wird es, wenn Teams in den Groove kommen, und die komplexen Probleme in komplizierte Aufgaben wandeln. Jürgen hat uns dieses Spiel mitgebracht – Danke!
Mein „Mitnehmsel“: Komplexe Situationen sind stressig. Da sind gesundes Tempo und nachhaltiger Ressourcenumgang überlebenswichtig!
Inspect and Adapt – auch das Agile Manifesto darf mal abgestaubt werden.
Und wenn es nur ist, um festzustellen, dass es in vielen Punkten immer noch echt aktuell ist. In anderen dafür überhaupt nicht mehr. Aber die Diskussion als solche ist auch schon ganz erhellend. Und in einer 45 Minuten Session doch eher auf der anspruchsvolleren Seite, trotz guter Moderation von Jürgen. Sustainable Pace ist anders ;-)
Mein „Mitnehmsel“: Wissen ist kein Stück Kuchen, das man einfach nur essen braucht (indisches Sprichwort). Und das Agile Manifesto ist tatsächlich ein zäher Brocken, den man gut kauen sollte. Da habe ich noch etwas vor mir :D
Agile Parenting – die Brücke ins wirkliche Leben.
Und vielleicht ist das schon der beste Anfang für „create a better world“. Auf jeden Fall muss ich da nicht lange warten, um zu starten. Emel hat uns die Wirkung von Offenheit nicht nur vor Augen geführt, sondern eine super intensive Session initiiert. Practice what you preach – auch mit den Kids! Das hat mich tief beeindruckt.
Mein „Mitnehmsel“: Wenn wir unseren Kindern eine perfekte Welt vorgaukeln, versuchen unsere Fehler und unser Scheitern vor ihnen zu verbergen, berauben wir ihnen vieler toller Lerngelegenheiten. Show failure. Failure is an option to learn!
War ein tolles Wochenende. Danke an das Orga Team und – tja, was soll ich sagen – an alle die da waren :D
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